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Science Checker: Drahtlos das Smartphone aufladen

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Hat jemand zufällig mein Ladegerät gesehen? Haben wir uns diese Frage nicht schon oft stellen müssen? Meist folgen daraufhin lieb gemeinte nebulöse Hinweise, die eine kurzzeitige, intensive Suchaktion auslösen und doch zu oft ins Nichts führen. Hält man dann ein Ladegerät in der Hand, ist es das falsche. Ahhhhhhh!

Wie einfach wäre es doch, könnte man auf ein Ladegerät und dergleichen verzichten und das Smartphone einfach drahtlos aufladen! Klingt nach Science Fiction? Doch wenn es nach den Entwicklern in den Forschungslabors des Silicon Valley geht, wird die Energie für unsere Smartphones, Tablets und Wearables schon sehr bald drahtlos fließen.

Drahtloses Ladegerät: Lass die Energie fließen  

Ich erinnere mich noch gut an das Jahr 2009 – damals kam das Palm Pre als erstes Smartphone mit drahtlosem Ladegerät auf den Markt. Doch nach der anfänglichen Euphorie wurde es wieder still darum. Jetzt – gut ein halbes Jahrzehnt später – gibt es wieder einige Hersteller, welche diesen innovativen Ansatz aufgegriffen und weiterentwickelt haben.

So will Intel die ultimative Lösung gefunden haben: Ein Prozessor im Laptop, welcher das daneben liegende Smartphone angeblich nebenher aufladen kann. Die Google Nexus Modelle 4 und 5, sowie die Nokia Lumia Smartphones 920 und 1520 verfügen ebenfalls über die Möglichkeit, sich drahtlos aufladen zu lassen. Und auch einige Smartphones aus der Samsung Galaxy Reihe sind bereits auf die drahtlose Ladetechnik vorbereitet und können problemlos nachgerüstet werden.

Qi-Technologie: Der bisher verbreitetste Ansatz

Inzwischen gibt es weltweit unterschiedliche Standards. Am weitesten verbreitet ist dabei die Qi-Technologie – ausgesprochen “Tschi”. Das Wort stammt aus dem Chinesischen und bedeutet “Lebensenergie”.

Beim Qi-Standard tauschen ein Sender und ein Empfänger Daten aus, um eine optimale Energieübertragung zu gewährleisten. Der Sender besteht üblicherweise aus einer flachen Matte, die ein regelmäßiges Überprüfungssignal sendet. Sobald ein Empfänger (z.B. ein Smartphone) auf die Matte gelegt wird, wird dies über die Kapazitäts- und Resonanzänderung vom Sender (Ladematte) erkannt. Daraufhin wird überprüft, ob das aufgelegte Endgerät auch für das drahtlose Aufladen geeignet ist. Fällt die Prüfung positiv aus und das Smartphone ist dafür geeignet, sendet es anhand einer RFID-ähnlichen Technik Informationen zur Empfangsstärke zurück an die Ladematte. Erst jetzt wird auch der Ladevorgang per Induktion gestartet.

Einige Matten besitzen sogar mehrere oder bewegliche Spulen und können sich so an die Position des aufgelegten Smartphones anpassen. Sobald das Smartphone vollständig aufgeladen ist, schaltet das Ladegerät auf den Standby-Modus um. Durch die Standardisierung müssen Ladegerät und zu ladendes Endgerät nicht vom selben Hersteller stammen. Es genügt also ein Ladegerät für mehrere Endgeräte – z.B. Smartphones oder Tablets.

Noch ist die Technik nicht ganz ausgereift. So müssen während des Ladevorgangs Smartphone und Ladematte in engem Kontakt bleiben – gleichzeitig Telefonieren ist als nicht drin. Manche Smartphones verfügen sogar über extra Magnete, um sich besser am Ladegerät zu halten. Zudem dauert die Ladefunktion bisher etwas länger als das konventionelle Laden per Kabel und benötigt auch etwas mehr Energie. Das macht sich auch durch eine höhere Wärmeentwicklung beim Laden bemerkbar.

Die Zukunft: Der Tisch wird zum Ladegerät

Doch allen Wermutstropfen zum Trotz – insgesamt hat diese Technologie eine glänzende Zukunft vor sich. Starbucks arbeitet schon jetzt derzeit daran, jeden Tisch im Kaffeehaus mit einem drahtlosen Ladegerät auszustatten. So kann man beim nächsten Kaffeestop nicht nur einen Koffeinschub holen, sondern auch gleich die Energie fürs Smartphone …


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